Automatische Retouren berechnen
Mit der Funktion „Automatische Retourenberechnung“ können für bestimmte Artikel keine Retouren manuell an der Kasse erfasst werden. Stattdessen werden diese Artikel bei Filialabschluss automatisch anhand der gelieferten, verkauften, vorkosteteten und vernichteten Waren berechnet.
Damit die Verkaufsdaten korrekt berechnet werden können, muss ein elektronischer Lieferschein auf den Kassen vorhanden sein.
Um Artikel für die automatische Retourenberechnung festzulegen, muss die Option „Automatische Retourenberechnung“ unter Stammdaten -> Artikelstamm -> Kassen-Einstellungen aktiviert sein.
Retouren neu berechnen
Verkäuferinnen erfassen häufig bereits vor dem Filialabschluss die Retouren. Falls nachträglich noch Artikel verkauft werden, müssen die Retouren um diese verkaufte Menge reduziert werden. Mit der Option zur Retouren-Neuberechnung können die Verkäuferinnen die Retouren frühzeitig eingeben, und alle Verkäufe, die nach der Eingabe erfolgen, werden beim Filialabschluss von den Retouren abgezogen. Dabei ist wichtig zu beachten, dass ein Kassenabschluss (Z-Bon) nicht ausreichend ist. Ein vollständiger Filialabschluss (F-Bon) muss zwingend erstellt werden, damit die Retouren korrekt neu berechnet werden.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Retouren zu berechnen:
- Allgemeine RetourenberechnungDiese Methode berücksichtigt alle Artikel, die nach der Eingabe der Retouren verkauft wurden. Beim Filialabschluss werden diese Verkäufe automatisch von den Retouren abgezogen.
- Besonderheiten bei Snackartikeln:
- Wenn ein Snackartikel keine Lieferung erhalten hat, muss die verkaufte Menge von den einzelnen Positionen der Stückliste abgezogen werden.
- Hat ein Snackartikel eine Lieferung und basieren die Werte auf der Bestellung statt auf einem elektronischen Lieferschein, muss die Summe der gelieferten und verkauften Menge berücksichtigt werden.
- Ist die verkaufte Menge kleiner als die Lieferung, erfolgt kein Abzug bei den untergeordneten Positionen. Ist die verkaufte Menge größer, wird der Verkauf nach der Retouren-Uhrzeit abgezogen.
Beispiel:
- Artikel 10 hat eine Stückliste, in der Artikel 11 als Faktor X = 1 und Faktor Y = 2 eingetragen ist.
- Artikel 12 hat eine Stückliste, in der Artikel 11 als Faktor X = 1 und Faktor Y = 1 eingetragen ist.
Szenario:
- Artikel 10: 10 Stück geliefert, 30 Stück verkauft. Die Verkäuferinnen haben 30 Stück produziert (20 halbe Einheiten verkauft, was 10 Einheiten von Artikel 11 entspricht).
- Artikel 12: 10 Stück geliefert, 35 Stück verkauft. Die Verkäuferinnen haben 35 Stück produziert (25 Einheiten verkauft, was 25 Einheiten von Artikel 11 entspricht).
- Artikel 11: 60 Stück geliefert, 10 Stück verkauft, und 35 Einheiten wurden für Artikel 10 und 12 verbraucht.
Erfasste Retouren:
- Artikel 10: 10 Stück retourniert.
- Artikel 12: 10 Stück retourniert.
- Artikel 11: 15 Stück retourniert.
Nachträgliche Verkäufe:
- 2x Artikel 10, 3x Artikel 12, und 1x Artikel 11 verkauft.
Neuberechnung nach Filialabschluss:
- Artikel 10: 8 Retouren (10 – 2)
- Artikel 12: 7 Retouren (10 – 3)
- Artikel 11: 10 Retouren (15 – 5)
- Spezifische Retourenberechnung (mit/ohne Stückliste berücksichtigen)Diese Methode überprüft zuerst, ob ein elektronischer Lieferschein vorhanden ist. Falls ja, werden die Daten auf dieser Basis berechnet. Wenn kein Lieferschein vorhanden ist, wird die Bestellung als Grundlage verwendet.
In den Connect ERP-Einstellungen kann festgelegt werden, ob die Stückliste bei der Retourenberechnung berücksichtigt werden soll. Wenn Stücklisten berücksichtigt werden, überprüft das System nach der Retoureneingabe, ob Artikel produziert oder nach der Retoureneingabe verkauft wurden.
- Produktion berücksichtigen:
- Werden Artikel nach der Retoureneingabe produziert, werden die verwendeten Bestandteile ebenfalls von den Retouren abgezogen.
- Wichtig ist hierbei zu beachten, dass die Produktion nicht immer zeitnah eingetragen wird. Zum Beispiel kann eine Produktion von morgens oder mittags erst später am Abend eingetragen werden. In solchen Fällen ist die Liefermenge notwendig, um zu überprüfen, wie viel insgesamt bestellt, produziert und verkauft/vernichtet wurde.
Hinweis: Wenn keine Retouren für Snacks gewünscht sind, muss in den Connect ERP-Stammdaten die Option „Retour erlaubt“ deaktiviert werden. Artikel, die nicht retourniert werden, müssen in den Kassen als Vernichtung erfasst werden. Hierfür muss die Option „Vernichtung erlaubt“ in den Stammdaten aktiviert sein.
Die Retourenberechnung kann in Administration -> Einstellungen -> CashPro konfiguriert werden.
Autor: Ralf Pospiech
Veröffentlicht am: 17.04.2018